WALLIS
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Walliser Akademikerinnen, Medizinerinnen
Mit freundlichen Grüssen Franziska Rogger
Guten Tag,
Der Beruf des Mediziners wurde erst spät von Frauen ausgeübt. Erst im Jahr 1944 erscheinen im Walliser Staatskalender folgende drei Frauen in der Liste der anerkannten praktizierenden Ärzte des Kantons : Stéphanie Joye-Perroulaz in Mase, Frau Otten-Fauchier in Monthey und Klara Meyer-Lätt, Kinderärztin in Visp. Einige Jahre später sind die unverheirateten Elisabeth Köng und Emmanuelle de Wolf aufgeführt, die in einer Institution für behinderte Kinder arbeiten. Gemäss der Historikerin Marie-France Vouilloz Burnier gilt Emmanuelle de Wolf als erste Walliser Ärztin. Sie hat bis 1986 hauptsächlich als Kinderärztin in Notre-Dame de Lourdes in Siders gearbeitet. 2005 ist die Stiftung Dr Emmannuelle de Wolf gegründet worden. Die Kinderärztin Elsa de Chastonay, Tochter von Doktor Otto Bayard aus Sankt-Niklaus und Gattin von Doktor Jean-Louis de Chastonay war die erste Frau, die im Spital von Siders 1951 als Abteilungsleiterin in der Pädiatrie angestellt wurde. Von 1955 bis 1963 hat sie in der Clinique Sainte-Claire Kinderkrankenschwestern unterrichtet.
Laut den eidgenössischen Zählungen gab es um 1870 in der Schweiz 20 Ärztinnen, wovon aber keine im Wallis praktizierte. Erst im Jahr 1880 erscheint eine Apothekerin im Wallis, was aber nicht heisst, dass diese Person gebürtige Walliserin war.
In den Annales valaisannes ist von Danièle Allet-Zwissig die Studie « La condition féminine en Valais à travers la presse et les publications officielles du canton 1870-1880 » erschienen, die die Rolle der Frauen im Wallis zum Thema hat. Auf Seite 159 ist zu lesen, dass in den Jahren um 1870, also in der Zeit, in denen Frauen der Zugang zu Universitäten allmählich ermöglicht wurde, keine einzige Walliserin in einer Universität eingeschrieben war. Weiter steht hier, dass 1877 eine russische Studentin beim Departement des Innern des Kantons Wallis um Zulassung zu den Examen vor dem Gesundheitsrat ersucht hat. Das Gesuch der jungen Frau, die an der Universität Bern ein Diplom in Medizin erlangt hatte, wurde abgewiesen (S. 165-166).
Es ist leider schwierig, die erste Walliser Studentin an einer Universität zu benennen. Gemäss Marie-France Vouilloz Burnier ist Edmée Buclin-Favre, die 1946 die Matura abgeschlossen hat, eine der ersten. Sie hat 1949 an der Universität Freiburg ein Lizentiat in Recht erlangt.
Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie in folgenden Publikationen :
- Evolution du rôle des femmes dans l'économie valaisanne : 1960-1990 / par Valérie Sauthier, Fribourg, 1992
- Valaisannes d'hier et d'aujourd'hui : la longue marche vers l'égalité = Walliserinnen gestern und heute : Gleichstellung ? ein langer Weg... / sous la dir. de Marie-France Vouilloz Burnier et Barbara Guntern Anthamatten ; [Bureau de l'égalité entre hommes et femmes], Sierre : Ed. Monographic ; Visp : Rotten Verl., 2003 (Sierre : Arts Graphiques Schoechli)
Freundliche Grüsse
Die Mediathek Wallis